Die zweite Ausgabe der Avengers ist da. Ob sie den eher durchschnittlichen Einstand fortsetzt oder nicht: Der Cap weiß es.
Titel: Avengers 2
Format: Softcover
Verlag: Panini Comics
Erschienen: 02.08.2016
Autor: Mark Waid
Zeichner: Adam Kubert
Seiten: 60
Preis: 4,99 €
Helden: Nova, Ms. Marvel (Kamala Khan), Captain America (Falcon), Thor (Jane Foster), Spider-Man (Miles Morales), Vision
Inhalt:
“All-New, All-Different Avengers 2” (Der Mann im Hintergrund)
“All-New, All-Different Avengers 2” (Geheimnisse)
Handlung:
Die noch nicht offiziell als solche deklarierten Avengers müssen sich gegen den Chitauri Warbringer behaupten und herausfinden, was dieser plant. Zwar weiß jeder Nova-Leser bereits, dass es sich um Rache an dem jungen Sam Alexander handelt, doch scheinen das die anderen Avengers nicht zu wissen. Sie kommen jedoch mit Hilfe von Spider-Man schnell dahinter, dass Warbringer drei alte Chitauri-Artefakte sucht, um eine Horde seiner Landsleute auf die Erde zu teleportieren. Ob es den neuen Avengers gelingt, den mächtigen Kriegsherren davon abzuhalten, darf jeder selbst herausfinden.
Grafische Aufmachung: 4/10
Das Cover gefällt mir absolut nicht. Ich bin weder ein Fan der Farbgebung noch der Gestaltung an sich. Irgendwie kommt beim Anblick der Comic-Front kein wirkliches Comic-Feeling auf. Es wirkt einfach etwas langweilig.
Der Zeichenstil im Inneren unterscheidet sich zwar von dem des Covers, doch ist er keineswegs deutlich besser. Alles wirkt irgendwie lieblos und es fehlt die Detailverliebtheit bei der Charaktergestaltung. Teilweise wirken die Charaktere – und wir bekommen neben den Hauptcharakteren kaum andere zu sehen – so, als hätte Adam Kubert nur einen Tag Zeit für die gesamte Illustration bereitgestellt bekommen. Ungenau und verschwommen sind wohl zwei Adjektive, die hier als Beschreibung vieler Zeichnungen herangezogen werden können.
Anspruch: 5/10
Nach wie vor ist der Anspruch an eine neue Avengers-Serie nicht gering. Immerhin will man nach Secret Wars neue, tolle Sagas erschaffen, die in Zukunft so gehyped werden sollen wie Infinity-Wars oder Civil War 1. Mit Warbringer kam jedoch ein erster Kontrahent ins Spiel, mit dem viele Leser nicht allzu viel anfangen können. Lediglich Nova-Fans wissen bereits, weshalb sich der Chitauri-Krieger auf die Erde verirrt hat. Erklärungen zu den Begebenheiten während Secret Wars oder kurz danach bleibt Marvel uns hier jedoch noch immer schuldig. Auf die in der ersten Ausgabe angerissenen Nebenhandlungen wird kaum bis gar nicht eingegangen und so bleibt nur abzuwarten, ob die Avengers auch nach Secret Wars noch zu begeistern wissen. Ich hätte mir jedenfalls etwas mehr Bezugnahme auf die zuletzt angedeuteten Ereignisse gewünscht.
Gesamteindruck: 5/10
Nach der ersten Ausgabe der Avengers war ich noch relativ optimistisch, dass im zweiten Heft die Fahrt etwas an Geschwindigkeit aufnimmt. Ich muss allerdings sagen, dass ich mich bei Ausgabe zwei nicht unbedingt rasanter unterhalten fühlte. Man nahm sich des Gegners aus Ausgabe eins an und führte einen noch unbekannten Gegenspieler ein, der sichtlich mächtig zu sein scheint und dessen Pläne wir noch nicht durchschauen. So weit geht das in Ordnung, allerdings wäre es mir lieber gewesen, man hätte Warbringer noch eine Ausgabe länger behalten und wäre dafür mehr auf die Nebenhandlungen aus der ersten Ausgabe eingegangen beziehungsweise hätte deren Status wenigstens etwas angeschnitten. So war das Comic zwar schnell vertilgt, doch satt fühle ich mich nicht. Selbst die lockeren Sprüche von Nova oder Spider-Man, die der ersten Ausgabe noch etwas Pepp verliehen, fehlen hier komplett. Da muss man ganz klar betonen, dass die X-Men mit ihrer ersten Ausgabe deutlich besser gestartet sind.
Ich bin gespannt, wenn auch nur mäßig, was uns der neue Gegenspieler in Ausgabe drei an Interessantem bescheren wird und muss auch bei Ausgabe zwei sagen, dass es sich eher wie eine schnell produzierte Fließbandware liest und nicht wie ein liebevoll gestaltetes Comic für die Fans.