ASH – Austrian Superheroes 1-4

Österreich hat endlich ein eigenes Superheldenteam! Was, ihr habt noch nichts von den Austrian Superheroes gehört? Dann aber schnell lesen, denn dieses Team hat neben Superkräften auch eine gehörige Menge an Wiener Charme zu bieten!

(©Austrian Superheroes)
(©Austrian Superheroes)

Titel: ASH – Austrian Superheroes
Format:
Heft
Verlag:
Austrian Superheroes
Erschienen:
April – Oktober 2016
Autor:
Harald Havas
Zeichner:
Andy Paar, Lenny Großkopf, Thomas Aigelsreiter, Frans Stummer, Verena “Nudl-Monster” Loisel
Seiten:
Je 36
Preis:
Je 4,90 €
Leseprobe:
Gibt’s hier!
Inhalt:
Austrian Superheroes 1-4

Handlung:
“Europa 2016. Seit dem Ende des kalten Krieges sind auch die teilweise von den Großmächten eingesetzten Superhelden und Superheldengruppen in den Ruhestand gegangen. Die großen Auseinandersetzungen sind Geschichte. Nur vereinzelt kämpfen noch alte und neue Vigilanten gegen ganz normale Verbrecher oder auch Terroristen. Das alles ändert sich plötzlich, als eine Serie von brutalen Übergriffen mit eindeutig übermenschlichem Hintergrund in Wien stattfindet! Der junge Captain Austria, der sein Superheldentum bisher eher nur hobbymäßig ausgeübt hat, steht vor der Aufgabe alte und neue Verbündete zu rekrutieren, um dem Schrecken ein Ende zu bereiten…”
– Inhalt gemäß myComics

Grafische Aufmachung: 8/10
Durch die Vielzahl an Zeichnern und Coloristen ist es schwer, hier jeden einzeln zu beleuchten. Was man jedoch sicher sagen kann, ist, dass “ASH – Austrian Superheroes”durchgehend klasse aussieht. Jedes Panel zeigt, dass man hier mit viel Herzblut an die Sache herangegangen ist. Sowohl die Vorder- als auch die Hintergründe der einzelnen Szene sind schön detailliert und farbenfroh umgesetzt. Der Wiener-Charme schlägt sich neben den Dialogen auch in den Zeichnungen nieder. Die Liebe zur Heimat springt auch auf den deutschen Leser über und sorgt so dafür, dass man sich die Panels gerne mehrmals anschaut

(©Austrian Superheroes)
(©Austrian Superheroes)

bevor man zur nächsten Seite übergeht. Hervorheben möchte ich jedoch vor allem auch die Umsetzung der Superhelden selbst. Sie unterscheiden sich nicht nur charakterlich voneinander, sondern haben auch alle einen eigenen Stil, in dem sie entworfen und gezeichnet wurden, was jeden zu einem echten Individuum macht. Umsetzung gelungen!

Anspruch: 8/10
“ASH – Austrian Superheroes” will den etablierten Größen Marvel und DC den Kampf ansagen. Das Klingt zwar etwas hochgegriffen, doch muss ich sagen, gefallen haben mir die vier Hefte insgesamt besser als viele aktuelle Heftreihen der eben genannten Platzhirsche. Inhaltlich finden sich sogar Verweise auf Geschehnisse, die bis in den Kalten Krieg zurückreichen. Das A.S.H.-Team hat es geschafft, eine Heftserie zu entwerfen, die einerseits den Superheldencomic wie man ihn kennt verkörpert, andererseits jedoch ein großes Stück Österreich derart charmant integrieren konnte, so dass der Leser sehr genau erkennt, dass es sich hier nicht um plumpen Patriotismus à la US-Comics handelt, sondern um ein Produkt aus Fan-Dasein und Heimatliebe. Das zeigt sich vor allem auch in den vielen österreichischen Begriffen innerhalb der Dialoge – man kommt gar nicht umhin eine Sympathie für die Ösi-Helden zu entwickeln. Daumen hoch!

Gesamteindruck: 8/10
Ich war von Anfang an gespannt darauf, was mich mit diesen vier Heften erwartet. Ich bin ein Fan der etablierten Superhelden aus den Häusern Marvel und DC und konnte überhaupt nicht einschätzen, wie ein österreischiches Team es bewerkstelligen sollte, da mitzuhalten. Und was soll ich sagen: Ich wurde wirklich überrascht! Die Helden sind durchweg sympathisch umgesetzt und auch die Schurken passen gut ins Bild. Die Fähigkeiten der einzelnen Charaktere unterscheiden sich wunderbar voneinander, so dass wir hier eine breite Aufstellung von Fähigkeiten aufgetischt bekommen, die zwar in ihrer Art nicht neu sind, jedoch eine schöne Team-Konstellation ergeben. Für den nötigen Humor sorgt insbesondere Lady Heumarkt mit ihrem Wiener Akzent, den Sexappeal liefert das Donauweibchen und mit Captain Austria haben wir einen Anführer, der zunehmend an seinen Aufgaben wächst. Leider waren mir teilweise die Dialoge zu unrund. Man hatte ab und an das Gefühl, als versuchte man eine gewisse inhaltliche Dynamik durch den Text zu erzwingen. Hier und da gab es Sprechblasen, die mir so vorkamen, als versuchte ein konservativer Rentner durch hippe Jugendsprache cool zu wirken. Das ist besonders schade wenn man bedenkt, dass man das aufgrund der tollen zeichnerischen Dynamik gar nicht nötig gehabt hätte. Doch bei aller Kritik, diese kritischen Passagen sind sehr rar gesäht und so bleibt alles in allem ein absolut positives Gefühl zurück – nicht zuletzt wegen der unglaublich sympathischen Helden. Ich werde mir jedenfalls auch die kommenden sechs Hefte zulegen, die 2017 erscheinen! Klasse!

(©Austrian Superheroes)
(©Austrian Superheroes)
(©Austrian Superheroes)
(©Austrian Superheroes)
(©Austrian Superheroes)
(©Austrian Superheroes)