ComFed #2 – Woche 2: Meine Top 5 Comic Geschichten 2016

Die zweite Woche des Jahresabschlusses der „Comic Federation“ steht ganz unter dem Motto: Meine liebsten Comic-Storys 2016.
Hierbei ist es egal, wann die Comics erschienen sind. Die einzige Bedingung ist, dass ich sie innerhalb dieses Jahres gelesen habe (und dies im besten Fall zum ersten Mal)
Wollen wir also mit meinen fünf Lieblingsgeschichten des Jahres beginnen:

Platz 5:
ASH – Austrian Superheroes 1-4 (2016)
Austrian Superheroes

Die jungen Österreicher rund um Andy Paar und Lenny Großkopf haben hier eine Miniserie geschaffen, die es berwerkstelligt, neben den Größen DC und Marvel etwas zu verkörpern, das den US-Verlagen inhaltlich Paroli bieten kann und trotzdem einen wundervollen österreichischen Flair mitbringt. Die Helden wirken frisch und haben jeder für sich neben einzigartigen Fähigkeiten auch ganz eigene Charakterzüge. Die Geschichten sind zwar mitunter imposant, wissen jedoch auch gekonnt mit dem Wiener Charme zu punkten, ohne dass es erzwungen wirkt. Definitiv ein Highlight meines Jahres!


Platz 4:
Spider-Man: Kravens letzte Jagd (1998)

Marvel Comics, erschienen bei Panini Comics

Die Spider-Man-Geschichte schlechthin hatte es endlich auch in meinen Besitz geschafft und ich war wirklich beeindruckt von der Art und Weise, wie die einzelnen Charaktere hier zu einem großen Ganzen zusammengefügt wurden. Spider-Man, Kraven, Vermin und sogar Mary Jane spielen hier groß auf und wäre es ein Film, bekämen von mir alle vier eine Oscarnominierung. Die charakterlichen Entwicklungen innerhalb dieser 192 Seiten sind sagenhaft und ich bin sehr froh, dass ich diesen Schatz endlich gelesen habe!


Platz 3:
Monstress: Das Erwachen (2016)
Image Comics, erschienen bei Cross Cult

Was für ein toller Einstand! Der Mix aus traditionellem US-Comic mit japanischem Anime/Manga passt wunderbar zusammen. Das Final Fantasy-Setup, das Magie und Steam-Punk-Elemente vermischt wirkt bekannt und doch frisch und die Charaktere bieten einen großen Pool an Unterschiedlichkeiten. Die Dialoge harmonieren wunderbar mit den Zeichnungen und die Geschichte, die hier erst ihren Anfang nimmt, weiß schon jetzt zu begeistern. Dämonen, die Welten vernichten können, Hexen und Zauberwesen gepaart mit einer sowohl prä- als auch post apokalyptischen Stimmung sorgten bei mir 2016 einfach für einen bleibenden Eindruck!


Platz 2:
Big Man Plans – Ein großer Plan
Image Comics, erschienen bei Panini Comics

Wow! Dieser kleine Typ hatte mich ab der ersten Sekunde. Big Man ist ein bedrückend emotionales und gleichsam erschreckend brutales Werk, das zeigt, welche Gräueltaten aus Unrecht entstehen können. Dabei weiß der Band den Leser dahingehend zu prägen, als dass beim Lesen die inneren Abgründe der eigenen moralischen Grundfeste erschüttert werden. Genial erzählt und dazu super gezeichnet, wirft dieser Comic die Frage auf, ob die Legitimierung von schonungslos brutalen Mitteln durch deren nachvollziehbare Begründung aus mir selbst einen schlechten Menschen macht, oder ob wir alle einen dunklen Kern besitzen. Herausragend!


Platz 1:
Blast 2: Die Apokalypse des heiligen Jacky
Dargaud, erschienen bei Reprodukt

Ich bin eigentlich kein Fan von Krimis und doch wusste mich dieser Kriminalfall in Comicform absolut zu begeistert. Zugegeben, die Art der Erzählungen sind nicht der Usus, doch am Ende bleibt es ein Verhör eines Mordverdächtigen. Und genau darum geht es: Der unter Mordverdacht stehende Polza schildert den Polizeibeamten seine Geschichte, lässt dabei jedoch kein so vermeintlich unwichtiges Detail weg und verblüfft mit einem Werdegang, den man zu Beginn nie und nimmer erwartet hätte. Dabei trägt uns der Comic in emotionale Sphären, die ich so noch nie in einem Comic erlebt habe. Die Wahrnehmung des Hauptcharakters wechselt zwischen Ekel, Faszination, Mitleid, Wut, Hass und Bedauern hin und her, so dass am Ende des zweiten Bandes (weiter kam ich leider noch nicht) kein eindeutiges Urteil zu finden ist. Eines jedoch ist durchweg gewiss: Diese Geschichte ist ein Meisterwerk!