Wer Crossover mag und wie ich den Stil der 1990er Jahre liebt, der darf dieses alte Schätzchen gerne seiner Sammlung hinzufügen. Und wer wissen will, wie es dazu kam, dass Robin und Jubilee die Finger nicht voneinander lassen konnten, erst recht! Rezension zu diesem (G)Oldie gibt’s natürlich beim Captain!
Titel: DC gegen Marvel Comics #2: Der Kampf des Jahrhunderts
Format: Softcover
Verlag: DC Comics, erschienen bei Dino Comics
Erschienen: 1998 (Paperback), 1996 (Hefte zum Event)
Autor: Ron Marz, Peter David
Zeichner: Dan Jurgens, Claudio Castellini, Josef Rubinstein, Paul Neary
Seiten: 160
Preis: 16,90 DM
Inhalt: “DC gegen Marvel 1-3, 7”
Handlung:
Helden und Schurken der Universen von DC und Marvel finden sich plötzlich auf einer Erde vereint. Es entsteht ein wildes Geplänkel zwischen den verschiedenen Charakteren, doch die eigentliche Frage stellen sich nur wenige: Was zur Hölle ist hier los? Als den Helden nach einiger Zeit klar wird, dass sie für das Überleben ihres jeweiligen Universums gegen andere Helden antreten müssen, beginnen sie sich zu fragen, welchen Sinn das Ganze hat und vor allem wer dahinter steckt. Und nur einer kann ihnen diese Frage beantworten: Der geheimnisvolle Access. Doch was er unseren Helden offenbart, liegt jenseits ihrer Vorstellungskräfte.
Grafische Aufmachung: 8/10
Optisch macht das Ding schon einiges her. Die 90er Jahre des letzten Jahrtausends waren für mich ohnehin die Zeit, in der Comics so aussahen wie sie auszusehen haben. Sicherlich sind die realistischen Aufmachungen, die man heutzutage oft sieht ein wahrer Augenschmaus, doch sind für mich Comics einfach bunt und überzeichnet und genau das ist es, was wir hier zu sehen bekommen. Die Panels sind durchgehend beeindruckend, gut gefüllt mit netten Details und alle Charaktere sind von Anfang bis Ende richtig toll gezeichnet und koloriert. Auch die Aufteilung und Anordnung der Panels passt zum sprunghaften Storytelling, das von einem Handlungsort zum nächsten hüpft. This is Comic!
Anspruch: 7/10
DC und Marvel unter einen Hut zu bekommen, ohne dass die Geschichte etwas an den Haaren herbeigezogen wirkt, ist sichtlich schwer. Hier hat man dieses Problem dadurch gelöst, dass man die beiden Verlagsuniversen als zwei multidimensionale Brüder manifestiert hat, die im Clinch miteinander liegen. Durch deren Kampf verschmelzen die beiden Comic-Universen miteinander und unsere Helden begegnen ihren Kollegen des jeweils anderen Verlags. Bis hier hätte ich dem Ganzen 5/10 Punkten gegeben, doch was mir hier besonders gefallen hat war der Twist am Ende, der schöne Parallelen bezogen auf die Rivalität der beiden Comic-Riesen aufweist und damit dem Crossover eine begründete Daseinsberichtigung abseits der tollen Kämpfe verleiht. Durchaus durchdacht.
Gesamteindruck: 7/10
Ich bin im Allgemeinen ein großer Fan von Crossovern und den Comics der 1990er Jahre und da war es nur eine Frage der Zeit, bis ich mir diesen schönen Band aus dem Jahre 1998 vornehme. Die Geschichte selbst stammt sogar aus dem Jahre 1996. Das besonders schöne an diesem Crossover ist, dass der Ausgang der Kämpfe zwischen den Helden der beiden Verlagshäuser teilweise durch Leser-Votings bestimmt wurde. In Zahlen ausgedrückt heißt das, dass 5 der 11 Duelle durch Fans entschieden wurden und damit vermeintlich fragwürdige Entscheidungen eher der Beliebtheit der Charaktere als deren wirklichen Fähigkeiten zuzuschreiben sind. Und trotz manches Stirnrunzlers war diese Aktion ein schönes Beispiel des so oft vermissten Fan-Services. Und auch sonst haben wir hier einen soliden Handlungsbogen. Von Anfang bis Ende wird man hier gut unterhalten, die Geschichte ist zwar nicht bahnbrechend innovativ, doch der eine oder andere Clou sorgt trotz allem für ein wirklich schönes Leseerlebnis. Zudem ist es gerade für Fans des Amalgam-Universums mit dessen ikonischen Misch-Helden wie Dark Claw oder Super-Soldier ein absolutes Muss, da hier detailliert geklärt wird, wie es zur Verschmelzung überhaupt erst kam und auch, was es mit dem geheimnisvollen Helden Access auf sich hat. Rundum gelungen und eine definitive Empfehlung für alle Nostalgiker und diejenigen, die es noch werden wollen. Old but gold!