Bevor uns die Marvel-Filme das Event erklären, werfen wir gemeinsam nochmal einen Blick auf die Originalgeschichte und schauen mal, wer ursprünglich involviert war und wie mächtig Thanos mit den Handschuhen wirklich gewesen ist. Ob der Kracher von damals noch begeistert, resümiert für euch natürlich der Captain von heute!
Deutscher Titel: Marvel Exklusiv 20 – The Infinity Gauntlet – Die ewige Fehde
Umfang: The Infinity Gauntlet 1-6
Verlag Original: Marvel Comics
Verlag Deutschland: Marvel Deutschland
Format: Softcover
Sprache: Deutsch
Erscheinungsdatum: August/September 1999
Autor(en): Jim Starlin
Zeichner: George Pérez, Josef Rubinstein, Tom Christopher, Ron Lim
Seiten: 256
Preis: 20 €
Bezug: –
Des Comix Handlung:
Der böse Titan Thanos hat es geschafft, alle sechs Infinity Steine an sich zu reissen und möchte seiner geliebten Lady Death endlich ein Geschenk machen, das ihrer, seiner Meinung nach, würdig ist. Um ihre Zuneigung zu gewinnen vernichtet Thanos mit nur einem Fingerschnipp die Hälfte allen Lebens im Universum. Natürlich ruft das die überlebenden Helden der Erde auf den Plan. Doch wie sollen sie einen quasi allmächtigen Gegner besiegen? Als jede Hoffnung verloren, erscheint plötzlich der mächtige Adam Warlock, im Gepäck einen Plan, der zumindest die Hoffnung aufrecht erhält, dass Thanos aufgehalten werden kann. Gemeinsam mit den kosmischen Göttern versuchen die Helden der Erde, Thanos den Handschuh abzujagen. Es dauert allerdings nicht lange und alles scheint verloren – doch der mysteriöse Adam Warlock scheint noch ein Ass im Ärmel zu haben…
Des Captains Eindruck:
Bevor uns Disney die abgespeckte Form des Events auf der Leinwand präsentiert, wollte ich mir das Epos noch einmal selbst zu Gemüte führen, um eventuelle Anspielungen in den Filmen auch komplett zu verstehen. Damals hatte ich die Geschichte zwar schon gelesen, allerdings besaß ich nicht alle sechs Hefte, weshalb mir einiges verwehrt blieb. Jetzt habe ich aber den Blick auf das gesamte Werk und ich muss sagen, es ist noch besser als damals. Gerade heute, da uns alle zwei Monate ein neues Mini-Crossover als Event verkauft wird, schafft es ein solches Comic, den Leser zu begeistern. Hier passt einfach alles und es verwundert nicht, dass es als eines der besten Marvel-Events überhaupt zählt. Die Vielzahl an Helden wie Dr. Strange, Quasar, Hulk, Drax, Thor oder Spider-Man begeistert genauso wie das Einschreiten der kosmischen Götter. Eternity und Galactus, zusammen mit zwei Celestials, Chaos und Order, Liebe und Hass und dem Stranger im direkten Kampf dem dem quasi allmächtigen Thanos – wow!
Hinzu kommt, dass sich Jim Starlin genügend Zeit gelassen hat, um auch die Hintergründe und Rahmenhandlungen zu erläutern. In dieser Ausgabe gibt es zudem eine kurze Vorgeschichte, in der erläutert wird, wie Thanos an die Steine kam und wem er sie entwendet hat. Die Besessenheit Thanos’ von der Zuneigung Lady Deaths scheint ebenso klar durch wie auch die einzelnen Charaktere gut in die Handlung integriert werden. Der Anspruch des Ganzen bewegt sich zwar eher auf durchschnittlichem Niveau, so glänzt diese Geschichte nicht mit großen moralischen oder philosophischen Thesen, doch von Anfang bis Ende wird dem Leser eine spannende, epochale und vor allem gut erzählte Story geliefert, die es zurecht in die Ruhmeshallen geschafft hat.
Erschienen ist das Event in den USA im Jahre 1991 und das sieht man auch an den Zeichnungen.Optisch hängt das Werk an der Schwelle zwischen den 1980ern und 1990ern. Der Stil erinnert noch stark an die 80er-Jahre, weiß aber durchaus auch heute noch zu gefallen. Ich selbst bin zwar ein Comic-Leser der 90er/2000er und mag deshalb den damaligen Stil mehr, doch wurde ich hier visuell keinesfalls enttäuscht. Die Zeichner haben Starlins Werk ein durchaus schickes Gewand verpasst, das den Spaß am Lesen nicht mindert.
Des Captains Fazit:
Wer auf Retrozeichnungen steht, sich auf die Marvel-Filme vorbereiten will und zugleich eines von Marvels unterhaltsamsten Events lesen möchte, der tut gut daran, sich dieses Ding zu besorgen!