Guardians of the Galaxy Vol. 2 (Marvel/Disney)

Die “Guardians of the Galaxy” sind mit ihrem zweiten Abenteuer schon eine Weile bei uns in den Kinos. Ich habe mir den Film angesehen und die erste Euphorie sacken lassen, um nüchtern an das Scharmützel herangehen zu können. Wie mein Fazit dazu ausfällt, lest ihr natürlich in des Captains Raumschiff.

(©Marvel Entertainment)

Titel: Guardians of the Galaxy Vol. 2
Erschienen: 27.04.2017 (Deutschland)
Produktion: Marvel Studios / Walt Disney Company
Darsteller: Chris Pratt, Zoe Saldana, Dave Bautista, Kurt Russel, Sylvester Stallone

Meinung:
Da ist sie nun, die heißersehnte Fortsetzung des Überraschungshits “Guardians of the Galaxy”, der uns 2014 extrem begeistern konnte. Entsprechend des Hypes des ersten Teils war natürlich auch die Erwartung an die Fortsetzung verhältnismäßig hoch. Als Fan sowohl der Comics als auch der Filme war es selbstredend auch für mich Pflicht, diesen Film im Kino zu bewundern. Da ich jedoch kein Fan von 3D-Produktionen bin, entschied ich mich für die 2D-Variante.

Und was soll ich sagen…?
Obwohl meine eigenen Erwartungen sicherlich niedriger waren als bei vielen anderen Fans, war ich von der ersten Hälfte des Films eher enttäuscht. Klar, die Eröffnungsszene mit dem kleinen Groot war genial, doch insgesamt hat mich der erste Teil des Spektakels nicht wirklich überzeugt. Ich kam mir vor wie in einer amerikanischen Sitcom, bei der man versucht, Gag an Gag zu hängen und einen Lacher nach dem anderen zu provozieren, ohne dabei wirklich witzig zu sein. Genau so wirkte “GotG” in den ersten 30-40 Minuten auf mich. Ein platter Gag nach dem anderen und eine sich entwickelnde Angst meinerseits, dass sich diese Stupidität durch den gesamten Film ziehen wird.

Ein Glück jedoch kam es ab der zweiten Filmhälfte anders als befürchtet! Die stumpfen Gag-Tiraden wichen einer sich durchaus interessant entwickelnden Geschichte, deren Fokus auf die Vergangenheiten der verschiedenen Protagonisten sowie deren Seelenheil gelegt wurde. Erstaunlich ist hierbei wie James Gunn es geschafft hat, dermaßen viele emotionale Momente in etwa eine Stunde Film zu packen, ohne dass man als Zuschauer das Gefühl bekommt, man würde mit Belanglosigkeiten überschwemmt – wie wir es beispielsweise bei “Suicide Squad” erleben mussten. Auch die Schauspieler glänzen in ihren Rollen und sorgen so zusammen mit den tollen Effekten für eine wundervolle Mischung aus Humor, Tragik und Action. Zudem hat mich die Darstellung Egos extrem positiv überrascht. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie man man Kurt Russel einen lebenden Planeten spielen lassen und gleichzeitig die enorme Macht dieses Wesens adäquat darstellen kann. Am Ende war die Verarbeitung des “Celestials” (Eigentlich ist er das ja nicht *hust*) aber durchaus überzeugend! Zum Abschluss gab’s dann natürlich – wie hätte es nach all der Emotionalität auch anders sein sollen – eine sehr tragische Wendung, die durchweg schön inszeniert war und mir sogar ein Tränchen abgerungen hat.

Zusammen mit dem Teaser aus der “Post-Credit-Scene” schafft es der zweite Teil der Guardians-Reihe am Ende also doch noch, mich zu überzeugen und ließ mich den Gang ins Kino nicht bereuen. Die Charaktere waren klasse, die Effekte super und das Setting stimmig. Ohne die alberne erste Hälfte hätte der Film absolut grandios werden können. So ist er für mich jedoch “nur” gut.


Wertung: 7,5/10