Thanos: Tödlicher Titan (Marvel/Panini)

Jeff Lemire schreibt Thanos. Klingt gut – ist es auch. Doch was genau mir an diesem Megaband gefallen hat, und ob er sich wirklich lohnt, erfahrt ihr in folgender Niederschrift.

(©Marvel Comics, erschienen bei Panini Comics)

Deutscher Titel: Thanos: Tödlicher Titan
Umfang: Thanos #1-12
Verlag Original: Marvel Comics
Verlag Deutschland: Panini Comics
Format: Megaband/Softcover
Sprache: Deutsch
Erscheinungsdatum: 03.04.2018
Autor(en): Jeff Lemire
Zeichner: Mike Deodato Jr., Germán Peralta

Seiten: 268
Preis: 16,99 €
Bezug: Panini Comics


(©Marvel Comics)

Des Comix Handlung:
Nach seinen Schlachten mit den Avengers kehrt der wahnsinnige Titan und kosmische Zerstörer Thanos ins All zurück. Doch ein anderer hat auf seinem Thron Platz genommen! Außerdem versammelt Thanos’ Sohn Thane eine Gruppe, die den Titanen vernichten soll.
– Inhaltsangabe gemäß Panini Comics

Des Captains Eindruck:
Die komplette Thanos-Miniserie von Jeff Lemire in einem Band. Das sind geballte 268 Seiten mit dem wohl gefürchtetsten Eroberer des Marvel-Universums! Zuerst muss ich sagen, dass ich den Band trotz seines Umfangs innerhalb kürzester Zeit verschlungen hatte. Den Grund dafür gibt’s in der nachstehenden Ausführung.

Die Geschichte befindet sich im ständigen Fluss, die darin agierenden Charaktere sind allesamt ansprechend geschrieben und bilden eine gute Grundlage für eine solche Handlung. Dementsprechend stört auch keiner der Akteure oder wirkt irgendwie deplatziert. Das macht das Lesen zu einem runden Vergnügen. Die Story selbst ist eine Mischung aus epochalem Bombast, Intrige, Mystik und einer guten Portion Spannung. Alles wirkt durchdacht und man spürt beim Lesen, dass man dem so wichtigen roten Faden von Beginn an und bis zum großen Finale am Ende folgt –  und das obwohl einige räumliche Sprünge eingebaut wurden.

Besonders gefallen hat mir hierbei Thanos selbst, der an einer ominösen Krankheit leidet und einmal mehr seine Kräfte verliert, sich jedoch trotz aller Widrigkeit der Umstände immer seiner Selbst bewusst bleibt. Lemire hat dem Titanen eine wirklich schöne Geschichte auf den Leib geschrieben, die auch dessen Verhältnis zu seinem Sohn Thane näher beleuchtet und vor allem einen schönen Einblick in Thanos’ unerschütterliches Streben nach Macht bietet. Zudem wurde durch die Einführung der drei Infinity Hexen eine Instanz ins Marvel-Universum intergriert, die ich als Fan der Superlativen äußert spannend finde. Ich bin auf jeden Fall schon gespannt, was man künftig noch über sie erfahren wird.

Auch optisch gefällt der Band gut. Er überzeugt durch schöne Farben, ansprechend ausgestaltete Panels und viel Detailreichtum. Insgesamt also ein rundum gelungener Band, der viel bietet und nur wenig vermissen lässt. Dieser Comic ist damit nicht nur etwas für Fans des Titanen, sondern für alle, die gute Geschichten mögen und sich im Marvel-Universum heimisch fühlen. Einzig die eine oder andere etwas platt anmutende Passage schmälert den Genuss leicht, doch ohne Manko kommt sowieso kaum ein Comic aus. Für mich persönlich auf jeden Fall einer der besten Thanos-Comics der letzten Jahre.