Totally Awesome Hulk #1 (Panini Comics)

Endlich ist er da: Der neue Hulk! Ob Amadeus Cho in die großen Fußstapfen Bruce Banners treten kann wird sich zwar erst noch zeigen. Ohne einen guten Einstand wird das jedoch ein noch schweres Unterfangen. Ob am Ende wirklich der außen versprochene “Totally Awesome Hulk” drin ist, lest ihr hier!

(©Marvel Comics, erschienen bei Panini Comics)
(©Marvel Comics, erschienen bei Panini Comics)

Titel: Hulk 1
Format:
Softcover
Verlag:
Panini Comics
Erschienen:
27.09.2016
Autor:
Greg Pak
Zeichner:
Frank Cho
Seiten:
100
Preis:
12,99 €
Inhalt:
• Totally Awesome Hulk 1-4

Handlung:
Amadeus Cho ist der neue Hulk und hat Bruce Banner diese schwere Bürde genommen. Er ist ein Genie und schon lange ein guter Freund des Hulk. Doch kann ein so ungestümer junger Hitzkopf diese immensen Kräfte überhaupt kontrollieren, oder endet das Unterfangen direkt im absoluten Chaos?

Grafische Aufmachung: 7,5/10
Frank Cho liefert hier saubere Arbeit ab. Die Panels sind schön und insgesamt sehr solide gestaltet, die Charaktere sehen gut aus und die Erscheinung des neuen Hulk ist wirklich gelungen. Vor allem diese Elvis-Frisur passt hervorragend zum Charakter des neuen Grünen. An sich gibt es keine wirklich schlecht umgesetzten Panels und auch das Cover ist gut gelungen, wenn auch insgesamt vielleicht ein klein wenig zu schlicht.

Anspruch: 8/10
Der Hulk ist eine Ikone des Marvel-Universums und da birgt eine Neubesetzung des Charakters immense Risiken. Einerseits muss er sich klar von den alten Hulk-Varianten abheben, um nicht langweilig zu sein. Auf der anderen Seite sind viele ältere Leser vielleicht nicht unbedingt erpicht darauf, einen Spaßvogel in grün und ohne charakterliche Tiefe vorgesetzt zu bekommen. Ich finde jedoch, dass Marvel dieser Spagat sehr gut gelungen ist. Cho ist meiner Meinung nach die ideale Besetzung für den neuen Hulk, weil er schon in vielen Geschichten des großen Grünen als loyaler Freund und Unterstützer geglänzt hat und man ihm im Gegensatz zu vielen anderen der bekannten Gesichter wirklich abnimmt, dass er seinen Freund von dieser Bürde befreien möchte. Sicher ist dieser Geste auch eine gehörige Portion Eigeninteresse inhärent, doch am Ende zählt nur eines: Bruce Banner ist endlich frei und am Leben! Die Art und Weise, wie Cho den Hulk mimt, wurde für meinen Geschmack auch einfach grandios umgesetzt. Cho ist mit seiner Rolle noch komplett überfordert, schafft es jedoch, den Hulk auch während einer Verwandlung zu kontrollieren. Ein Genie auf der einen Seite und der absolute Cliché-Teenie auf der anderen – Amadeus Cho macht den Hulk zu einem Sinnbild der modernen Popkultur. Großartig!

(©Marvel Comics)
(©Marvel Comics)

Gesamteindruck: 7,5/10
Es ist ein offenes Geheimnis, dass ich schon immer ein großer Fan von Amadeus Cho war. Das liegt vor allem an seinem fast immer inadäquaten Verhalten. Er benimmt sich, wie man es von einem Teenie erwarten würde: Wie ein Elefant im Porzellanladen. Und dennoch machen ihn seine geistigen Befähigungen zu einem unverzichtbaren Teil eines jeden Teams. Ihn nun als den neuen Hulk zu sehen ist einfach nur wunderbar. Klar hatte ich Angst, dass man das Ganze verbockt und die Geschichte direkt wieder beendet, doch nach diesem Einstand bin ich wirklich erleichtert und denke, dass der neue Hulk viele Leser begeistern wird. Dank seines Genies und seines aufbrausenden Charakters hat es Cho zwar geschafft, den Hulk in sich so zu kontrollieren, dass er auch während der Verwandlung noch Herr seiner Sinne ist. Doch ist es gerade dieser Umstand, der ihn noch weit vom eigentlichen Potenzial des Hulks fernhält. Der junge Held muss diese gewaltige Kraft zuerst zügeln lernen, bevor er sie in Gänze nutzen kann und das war ein sehr wichtiger Punkt, um die Geschichte nicht komplett unglaubwürdig zu machen. Zeitgleich musste er jedoch auch direkt zeigen, wohin die Reise gehen soll. Eine nicht ganz leichte Herausforderung! Ich persönlich hätte es zwar als etwas besser empfunden, wenn man den “Zähmungsprozess” etwas komplexer erläutert hätte, doch kann ich auch mit dem abgelieferten Werk durchaus gut leben.

Was mir neben Cho selbst sehr gut gefallen hat, war seine Interaktion mit seiner Schwester. Die ebenfalls extrem intelligente Maddy “Madame Curie” Cho weiß ganz genau, wie sie ihren hitzköpfigen Bruder anpacken muss, um ihn in die richtige Spur zu bekommen und durch ihre technischen Gadgets wirkt sie auf mich wie eine neue Version Bulmas aus “Dragon Ball”. She-Hulk und Spider-Man als Nebencharaktere waren zwar keine wirklichen Highlights, doch die eine oder andere Aktion zwischen den beiden und dem Hulk waren dann doch nett bis ziemlich lustig. (Ich sage nur: “Das war gar kein Flirt. Die ist locker 40”) Insgesamt war das also ein wirklich unterhaltsamer Start in die neue Serie und ich freue mich schon auf den zweiten Band! Totally Awesome… Almost!